#169

2.Korinther 1,12-24

Warum Paulus die Korinther nicht wie angekündigt besucht hat

12 Nun, wenn wir an unser Verhalten in dieser Welt und besonders euch gegenüber denken, gibt es etwas, womit wir uns rühmen können: Unser Gewissen bezeugt uns, dass wir immer aufrichtig und uneigennützig gewesen sind, wie es dem Willen Gottes entspricht[1]. Wir ließen uns nicht von berechnender[2] Klugheit leiten, sondern von Gottes Gnade. 13-14 Auch unsere Briefe an euch enthalten nichts, was nicht so zu verstehen wäre, wie es dasteht. Ein Stück weit habt ihr uns ja bereits verstanden, und deshalb habe ich die feste Hoffnung, dass ihr uns einmal in vollem Umfang versteht und dass ihr erkennt: An dem Tag, an dem Jesus, unser Herr, in seiner Herrlichkeit sichtbar wird, werdet ihr genauso stolz auf uns sein wie wir auf euch. 15 Erfüllt von dieser Zuversicht, hatte ich mir vorgenommen, schon zu Beginn meiner Reise zu euch zu kommen, um euch auf diese Weise gleich zweimal etwas von der Gnade weitergeben zu können, die Gott mir geschenkt hat: 16 Ich wollte euch sowohl auf meinem Weg nach Mazedonien als auch auf dem Rückweg besuchen, um dann mit eurer Unterstützung nach Judäa weiterzureisen. 17 War ich denn nun leichtfertig, als ich mir das vornahm? Fasse ich meine Beschlüsse etwa nach rein menschlichen Gesichtspunkten ´und ohne nach Gott zu fragen`? Ist mein Ja womöglich ein Nein und mein Nein ein Ja? 18 ´So wahr` Gott treu ist: Was wir euch sagen, ist nicht Ja und ´gleichzeitig` Nein. 19 Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, den wir in eurer Mitte verkündet haben – ich selbst und Silvanus und Timotheus -, hat nicht Ja und Nein zugleich verkörpert; in ihm ist vielmehr das Ja Wirklichkeit geworden. 20 Was immer Gott an Zusagen gemacht hat – in seiner Person finden sie alle ihre Erfüllung. Er ist das Ja, und deshalb sprechen wir auch unter Berufung auf ihn zur Ehre Gottes das Amen[3]. 21 Gott selbst ist es, der uns zusammen mit euch ´im Glauben` an Christus, ´seinen Gesalbten,` festigt. Er hat uns alle gesalbt[4] ´und damit in seinen Dienst gestellt`; 22 er hat uns auch sein Siegel aufgedrückt ´als Bestätigung dafür, dass wir jetzt sein Eigentum sind`, und hat uns seinen Geist ins Herz gegeben als Unterpfand und Anzahlung ´für das, was er uns noch schenken will`. 23 Zurück zu meinem Plan, euch zu besuchen. Gott weiß, dass ich nur deshalb nicht wieder nach Korinth gekommen bin, weil ich euch schonen wollte.[5] Ich rufe ihn als Zeugen dafür an; mein Leben soll verwirkt sein, wenn ich nicht die Wahrheit sage. 24 Wenn ich von Schonung spreche, soll das nicht den Anschein erwecken, als wären wir eben doch Herren über euren Glauben. Wir sind nur Mitarbeiter, und unser Ziel ist es, zu eurer Freude beizutragen. Was den Glauben betrifft, steht ihr ja auf festem Grund.

[1] = [Wörtlich: "dass wir in der Aufrichtigkeit" ( andere Lesart: "Heiligkeit" ) "und Lauterkeit Gottes gelebt haben"]
[2] = [Wörtlich: "fleischlicher"]
[3] = [Oder: "und durch ihn kommt es deshalb auch mithilfe von unserer Verkündigung zum Amen" (d. h. es kommt dazu, dass Nichtjuden an Christus glauben und damit Gottes Zusage verwirklicht wird). W 20 – "Denn so viele Zusagen Gottes es gibt – in ihm ist das Ja, und deshalb auch durch ihn das Amen, Gott zur Ehre durch uns"]
[4] = ["gesalbt" spielt darauf an, dass "Christus" (griechisch für das hebräisch-aramäische "Messias" ) »Gesalbter« bedeutet]
[5] = [Paulus wollte ihnen eine ernste Zurechtweisung ersparen]


Fragen

1. Wie ist Paulus unter den Korinthern aufgetreten? Was waren seine Motive? (V. 12-13) (Verständnisfrage)

2. Welche Aussagen in diesem Text unterstreichen, dass Gottes Zusagen an uns ein verbindliches »Ja und Amen« sind? (V. 18-22) (Bedeutungsfrage)

3. Inwieweit sind dein Reden und Verhalten ehrlich und zuverlässig? – Gegenüber deinen Eltern oder Freunden, in der Klasse, im Teen- und Jugendkreis, in der Gemeinde. Was sollte sich ändern? (Anwendungsfrage)