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Apostelgeschichte 7,39-60

– Götzenverehrung Israels in der Wüste

39 »Aber unsere Vorfahren waren nicht bereit, sich Mose zu unterstellen. Im Gegenteil, sie lehnten sich gegen ihn auf und waren entschlossen[1], nach Ägypten zurückzukehren. 40 ´Als Mose auf dem Berg war,` forderten sie Aaron auf: >Mach uns Götter, die uns voranziehen ´und uns beschützen`! Denn dieser Mose, der uns aus Ägypten herausgeführt hat, ´ist verschollen`; keiner weiß, was aus ihm geworden ist.< 41 Und dann fertigten sie eine Götzenfigur an, die Nachbildung eines jungen Stieres, brachten ihr ein Schlachtopfer dar und feierten ein Fest – ein Fest zu Ehren dieses selbstgemachten Götzen. 42 Da wandte sich Gott von ihnen ab und überließ sie ihrem Irrweg, und sie begannen die Gestirne anzubeten, das ganze Heer des Himmels, wie das im Zwölfprophetenbuch[2] zu lesen ist. ´Dort sagt Gott:` >Bin ich es etwa, dem ihr während der vierzig Jahre in der Wüste Schlachtopfer und Speiseopfer dargebracht habt, ihr Israeliten? 43 Nein, das Zelt des Götzen Moloch habt ihr mit euch geführt und den Stern eures Gottes Räfan; Götzenbilder habt ihr euch gemacht, um euch vor ihnen niederzuwerfen. Darum werde ich euch in die Verbannung führen, noch über Babylon hinaus.<[3]«

– Bundeszelt und Tempel

44 »Während ihrer Wanderung durch die Wüste hatten unsere Vorfahren das heilige Zelt[4] bei sich – jenes Zelt, das Mose nach den Anweisungen Gottes hatte anfertigen lassen und das dem Vorbild[5] entsprach, das ihm gezeigt worden war. 45 Die erste Generation übergab das Zelt der zweiten, und diese brachte es in das Land[6], dessen Bewohner Gott vor unseren Vorfahren her vertrieb und das sie unter der Führung von Josua in Besitz nahmen. ´Dort diente das Zelt` bis in die Zeit Davids ´als Heiligtum`.[7] 46 David nun war ein Mann, den Gott seine Gnade in besonderem Maß erfahren ließ. Deshalb bat er Gott darum, als Heiligtum für die Nachkommen Jakobs[8] ein festes Gebäude errichten zu dürfen. 47 Und sein Sohn Salomo war es dann, der Gott tatsächlich ein Haus baute. 48 Aber wohnt denn der Höchste in einem Haus, das von Menschenhand erbaut ist? Niemals! Beim Propheten ´Jesaja` heißt es: 49 >Der Himmel ist mein Thron, und die Erde ist mein Fußschemel. Was für ein Haus wollt ihr da für mich bauen? sagt der Herr. Und wo wollt ihr einen Ort finden, an dem ich wohnen könnte? 50 Hat meine Hand nicht das ganze Weltall erschaffen?< «

Der Angeklagte klagt an

51 »Aber ihr lasst euch ja nicht belehren![9]«, ´fuhr Stephanus fort.` »Unbeschnitten seid ihr, unbeschnitten an eurem Herzen und taub für Gottes Reden! Immerfort widersetzt ihr euch dem Heiligen Geist, genau wie eure Vorfahren. Ihr seid nicht besser als sie. 52 Gab es je einen Propheten, den eure Vorfahren nicht verfolgt haben? Sie haben die getötet, die das Kommen des Gerechten ankündigten; und den Gerechten selbst habt ihr jetzt verraten und ermordet. 53 Ihr habt zwar das Gesetz erhalten – Engel haben es euch in Gottes Auftrag überbracht[10] -, aber befolgt habt ihr es nicht.«

Die Steinigung des Stephanus

54 Als Stephanus das sagte, packte seine Zuhörer ein unbändiger Zorn, und ihre Gesichter verzerrten sich vor Wut. 55 Stephanus aber, vom Heiligen Geist erfüllt, blickte jetzt unverwandt zum Himmel hinauf, denn er sah dort die Herrlichkeit Gottes, und er sah Jesus, der an Gottes rechter Seite stand. 56 »Ich sehe den Himmel offen stehen!«, rief er. »Ich sehe den Menschensohn, wie er an der rechten Seite Gottes steht!« 57 ´Vor Empörung` schrien die Ratsmitglieder laut auf und hielten sich die Ohren zu. Alle miteinander stürzten sie sich auf ihn 58 und schleppten ihn vor die Stadt, um ihn zu steinigen. Die Zeugen, ´die gegen ihn aufgetreten waren und daher mit der Steinigung zu beginnen hatten[11],` zogen ihre Oberkleider aus und legten sie zur Aufbewahrung bei einem jungen Mann nieder, der Saulus hieß. 59 Während man ihn steinigte, betete Stephanus. »Jesus, ´treuer` Herr«, sagte er, »nimm meinen Geist bei dir auf!« 60 Er sank auf die Knie und rief mit lauter Stimme: »Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!« Das waren seine letzten Worte; dann starb er.

[1] = [Oder: "und sehnten sich danach". Zum ganzen Vers siehe 4. Mose 14,3.4]
[2] = [Die Worte der zwölf »Kleinen Propheten« des Alten Testaments (Hosea bis Maleachi) hatten auf einer Schriftrolle Platz]
[3] = [Während Amos an dieser Stelle nur vom Nordreich (Israel) spricht und ihm die Verbannung nach Assyrien ankündigt (»über Damaskus hinaus«), bezieht Stephanus das darauf folgende Gericht am Südreich (Juda) mit ein (»über Babylon hinaus«)]
[4] = [Wörtlich: "das Zelt des Zeugnisses". So wird auch in der Septuaginta das Zeltheiligtum der Israeliten bezeichnet, in dem unter anderem die beiden steinernen Gesetzestafeln aufbewahrt wurden, das so genannte »Zeugnis«]
[5] = [Oder: "dem Original". Zum ganzen Vers siehe 2. Mose 25,8.9.40]
[6] = [Wörtlich: 45 – "Und unsere Vorfahren brachten es, nachdem sie es übernommen hatten, in das Land". Zum ganzen Vers siehe Josua 3,14-17; 18,1; 23,9; 24,18; 2. Samuel 7,2.6; 2. Chronik 1,3; 5,5]
[7] = [2. Samuel 7,2.6]
[8] = [Zum ganzen Vers siehe 2. Samuel 7,1-16]
[9] = [Wörtlich: "Ihr Starrköpfe!]
[10] = [Wörtlich: "Ihr habt durch Anordnungen von Engeln das Gesetz erhalten". Vergleiche Vers 38 und; Hebräer 2,2]
[11] = [Siehe 5. Mose 17,7]


Fragen

1. Was führte dazu, dass Gott sich von seinem Volk für eine gewisse Zeit entfernte? (V. 39-43) (Verständnisfrage)

2. Warum bezeichnet Stephanus die führenden Männer von Israel zu Recht als Unbeschnittene und damit gottlose Menschen? (V. 51-53) (Bedeutungsfrage)

3. Stephanus weiß, dass er sterben muss. Vielleicht werden wir für unseren Glauben nicht umgebracht, doch wie kannst du reagieren, wenn dich jemand wegen deines Glaubens angreift? Wer steht dir dabei zur Seite? (V. 55-56+58-60) (Anwendungsfrage)